Der Garaus für eine Allee


Die Baumstümpfe am 3.3.2010





Diese Schnittflächen offenbaren, dass die Verdachtsmomente der visuellen Baumkontrolle sich in diesem Falle durchaus erhärten ließen!

Doch eine Reihe der Bäume waren offensichtlich nicht kernfaul, sondern hatten nur einen Falschkern ausgebildet. Und einige Bäume waren noch sehr vital, wie auf der zweiten Abbildung zu sehen ist.







Selbst bei einer Kernfäule müssen Bäume nicht sofort ihre Verkehrssicherheit einbüßen.

Röhrenkonstruktionen sind auch in der pflanzlichen Natur äußerst stabil, wie man an den hohlen Stämmen des Bambus sehen kann. Das Baumleben spielt sich hauptsächlich in der Peripherie ab, in Splint und Rinde.

Und selbst bei einer Fäulnisausdehnung von 70 % (Restwandstärke von 30 %) können Bäume durch Pflegemaßnahmen erhalten werden, die natürlich an Verkehrsstraßen im Allgemeinen nicht in Frage kommen.

Auch nach der VTA-Methode bildet der statische Wert der Restwandstärke erst ab < 0,3 (weniger als 30 %) ein Versagenskriterium. Demnach wäre nur der Baum auf der letzten Abbildung mit deutlichem Pilzbefall nicht zu retten gewesen.

Zur Einschätzung der Restwandstärke sollen schalltomografische Untersuchungen vorgenommen werden. Bei der Entscheidung über Fällung oder Baumerhaltung sei nach der "Tharandter Baumdiagnose" sogar die zusätzliche Verwendung eines verletzenden Verfahrens (Bohrkern) gerechtfertigt [-> Andreas Roloff (Hg.): Baumpflege. Stuttgart, 2008.]



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