Der Fall New Orleans  -  Anatomie einer Umweltkatastrophe

Chronologie der Ereignisse

Küstenschutz und Katastrophenhilfe

Politischer und gesellschaftlicher Hintergrund

Naturwissenschaftlicher Hintergrund


Vor der Katastrophe


Sturm- und Flutschäden

Der Sturm

Die Flut

Dammbrüche in New Orleans

Periphere Gebiete


Die humanitäre Katastrophe


"Hurricane Rita"



Dammbrüche in New Orleans

Nach Deichbrüchen an mehreren Stellen läuft Wasser aus dem Lake Pontchartrain in das wannenartige Stadtgebiet von New Orleans. Seltsamerweise kam es nicht an exponierten Stellen zu den Brüchen, sondern an Kanälen, die von der Lagune in das Stadtgebiet reichen.

Durch die Strömungen der Gezeiten könnten die Brüche noch erweitert werden.


Der Hauptschaden soll durch einen Dammbruch in Ufernähe auf der östlichen Seite des Kanals an der 17. Straße entstanden sein. Durch dieses Leck wird die Flut direkt in das zentrale Stadtgebiet von New Orleans geleitet. Da der Kanal die Grenze der Stadt (Orleans Parish) zu der benachbarten Jefferson Parish bildet, wird das zuerst überschwemmte Viertel Lakeview auch als „West End“ bezeichnet.

Ein weiterer Dammbruch entwickelt sich sogar in größerer Entfernung zum Lake Pontchartrain, und zwar an dem Verbindungskanal ('Industrial Canal') zwischen der Lagune und dem Mississippi östlich des "French Quarter" und des Superdome. Dieser Deichbruch war für die zerstörerischen Überschwemmungen in dem berüchtigten Viertel Lower Ninth Ward und in dem schon relativ hoch am Mississippi-Damm gelegenen Chalmette verantwortlich, das schon zu der St. Bernard Parish im Osten des Deltas gehört.

Häuser und Bausubstanz im Lower Ninth Ward, das von dem Dammbruch am direktesten betroffen war, wurden völlig zerstört. Hier hatten 14000 Menschen gelebt.


Näheres zu den Schutzanlagen gegen Hochfluten ist im Kapitel "Küstenschutz und Katastrophenhilfe" zu erfahren.


Nach den Dammbrüchen wird ein Ansteigen des Hochwassers in New Orleans mit einer Geschwindigkeit von 30 cm pro Stunde beobachtet.

Schon einen Tag nach dem Sturmereignis, am 30.8.2005, war die Stadt überflutet, oder, wie sich Bürgermeister Ray Nagin ausdrückt, es standen 80 Prozent der Häuser bis zur ersten Etage unter Wasser.

Am 31.8. erreicht die Überschwemmung ihren Höchststand: 90 % des Stadtgebietes ist überschwemmt, davon ausgenommen ist lediglich "Downtown New Orleans" mit dem "French Quarter" und dem Superdome. Im Verlauf des Tages sinkt der Wasserstand des Lake Pontchartrain so weit, dass kein Wasser mehr in das Stadtgebiet nachströmt.

Der Stadtbezirk Orleans Parish bleibt nördlich des Mississippi mindestens eine Woche lang nahezu vollständig überflutet. "Uptown New Orleans" mit dem Audubon Zoo und dem Garden District am Uferwall des Mississippi fällt schon früher trocken.


Das "French Quarter" von New Orleans ist weitgehend erhalten geblieben. Nach Feuersbrünsten wurde im 18. Jahrhundert ein Wiederaufbau mit stabilen Ziegelhäusern angeordnet.

Das Viertel wurde auch nicht überflutet, obwohl es ebenso wie neun Zehntel des Stadtgebietes unter dem Meeresspiegel liegt. Als Kern der französischen Stadtgründung war es immerhin auf dem höchsten Punkt im Delta angelegt worden. Es liegt ebenso wie das Geschäftsviertel der Stadt auf der natürlichen Uferbank des Mississippi.




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