Die Kastanienartigen - 1.1 Botanik

Blütenverhältnisse



Manche tropische Arten dieser Verwandtschaftsgruppe sollen während des ganzen Jahres blühen, die meisten Arten blühen aber zu bestimmten Zeiten. Diese Erscheinung hängt auch hier mit dem Wuchsverhalten zusammen: und zwar erfolgt die Blütenbildung gleichzeitig mit dem an neuen Trieben gebildeten Blattaustrieb.

Die einhäusig auf einer Pflanze angeordneten Blütengeschlechter sitzen auf Kätzchen an den Enden der Zweige. Die Castanoideae grenzen sich von den Buchen und Eichen vor allem Anderem durch diese steif aufrecht gestellten Blütenstände ab!

Die Blütenstände sind nur zum Teil zweigeschlechtlich, häufiger sitzen an ihnen nur männliche Blüten. Die weiblichen Blüten sind basal auf besonderen, ansonsten männlichen Blütenständen angeordnet oder seltener, insbesondere bei Castanopsis, auf eigenen Kätzchen. Dabei ist allgemein Vormännigkeit festzustellen, das heisst, die rein männlichen Kätzchen werden zuerst gebildet.

Neben den aufrechten Blütenkerzen ist ein weiteres Kennzeichen der Castanoideae die Insektenblütigkeit. Dabei scheint es meines Wissens keine weiteren symbiotischen Spezialisierungen zu geben, die Bestäuber - Kleininsekten - sind ebenfalls nicht spezialisiert, sondern lediglich durch ihr hohes Vermehrungspotential überall verfügbar.


Die Blütenblätter sind nicht in Kelch und Krone differenziert, sie bilden ein zumeist sechsteiliges Perigon.

Weibliche Blüten enthalten steife langgezogene Griffel mit kleinen, spitzen Narben. Dadurch unterscheiden sie sich von den Quercoideae mit keulenförmig verdickten Narben, die sich an der Innenseite des Griffels hinabziehen.

Männliche Blüten enthalten oft sechs Staubblätter oder ein Mehrfaches davon. Die Befestigung der verhältnismäßig kleinen Staubbeutel am Staubfaden (dem Filament) erfolgt rückenständig (dorsifix). Die männlichen Blüten enthalten überwiegend noch einen rudimentären Fruchtknoten.

Die Einzelblüten sind an der spindelartigen Achse der Kätzchen in zahllosen, kleinen, eingeschlechtlichen, cymösen und kopfigen Blütenständen vereint, - die männlichen Blüten immer zu mehreren in einem Dichasium mit Deck- und Vorblättern.

Cymus und Dichasium bezeichnen Blütenstände, deren hinfällige Endblüte von mehreren bzw. nur zwei Seitenzweigen überragt wird.





Übersicht



1. Die Kastanienartigen

1.1. Botanik

1.1.1. Wuchs

1.1.2. Laub

1.1.3. Blüten

1.1.4. Frucht

1.1.5. Samen


1.2. Arealkunde

1.3. Stammesgesch.

1.4. Nutzungspotential


2. Die Gattung Lithocarpus


3. Die Gattung Chrysolepis


4. Die Gattung Castanopsis


Die Gattung Castanea




Fruchtbildung



Blütenverhältnisse bei              Lithocarpus   -   Chrysolepis   -   Castanopsis   





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