Das Prinzip der Evolution


Die Kontingenz aller Umweltfaktoren kann zufällige Entwicklungsschritte hervorbringen. Eigentliches Kennzeichen evolutionärer Prozesse ist die entstandene Vielfalt und Differenzierung der Lebewesen, über deren Ursache man sich aber lange nicht im Klaren war.
Dagegen ist die Diversität gentechnisch veränderter organismischer Strukturen nicht gleichbedeutend mit Biodiversität!

Zu Darwins Zeiten waren die "Mechanismen der Vererbung" noch unbekannt!
Erst seit wenigen Jahren konnte dem molekularen Erbgut die entscheidende Rolle bei Vererbung und Evolution zugeschrieben werden, eine Wissenschaftsphase, die als Neodarwinismus bezeichnet wurde.
Darwin hingegen analysierte Evolutionserscheinungen hypothetisch als Ergebnis von "Zufall und natürlicher Auslese" [Reichholf 1994, Einleitungstexte]. Dabei muss die Umwelt als der Zufall und die Reproduktion spezieller Eigenschaften (oder Gene) als die natürliche Auslese verstanden werden.

Evolution ist also ein organismischer Prozess.

Eine Aussage wie "Evolution kann nicht zielgerichtet sein" [Reichholf 1994, Einleitungstexte] wiederspricht dem für Lebenserscheinungen typischen Phänomen der Differenzierung und Optimierung vorhandener organischer Komponenten.

Es scheint naheliegend zu sein, dass Evolution weniger durch das Genom als durch die "Leistungen des Organismus" bedingt ist; genetische Informationen sind in die Lebensprozesse integriert. Die genetische Neukombination und Reproduktion bestimmter Eigenschaften wurde aber erst mit der Entstehung des Zellkerns der Eukaryoten möglich.

Einige pflanzliche Organismen wie Algen und Moose scheinen in ihrer evolutionären Entwicklung vollkommen von zufälligen Mutationen abhängig zu sein, da sie ihr vegetatives Leben als haploide Organismen verbringen, während diploide Organismen wie der Mensch nur zu ihrer sexuellen Rekombination haploide Zellen erzeugen. In beiden Fällen hat die Umwelt wohl denselben entscheidenden Einfluss auf das Überleben von Geninformationen, im Fall langlebiger diploider Organismen aber auch auf das Überleben der Genrekombinationen und ihrer in Interaktion mit der Umwelt entstandenen speziellen Leistungen.


Der (lebensfähige) Organismus ist die prägende Umwelt des Genoms und nicht sein "marionettenhaft gesteuertes Vehikel", was Richard Dawkins behauptet hatte ("Das egoistische Gen", Berlin 1978).

Allerdings können selbst Viren als fast nur aus Genom bestehende Pathogene ihre Wirtsorganismen tatsächlich zu marionettenhaften physiologischen Reaktionen veranlassen.

Der virale Antrieb ist möglicherweise derselbe wie der der Genome anderer Organismen, nämlich maximale Reproduktion!
Ein quasi physikalisches Gesetz oder "Prinzip des genetischen Egoismus" [Reichholf 1994, Einleitungstexte], das regelmäßig der Soziobiologie zugeschrieben wurde, sieht allein die Reproduktionsrate als Fitness. Ein mögliches Gegenprinzip wäre organismischer wie mentaler Egoismus, das Anstreben des eigenen 'well-being' als Fitness.


Die hohe Reproduktionsrate von Mikrobionten kann nicht das einzige Kriterium evolutionärer Fitness sein [Reichholf 1994, Teil I, Kap. 3]. Ein zusätzliches Kriterium ist eben die Fähigkeit zur Interaktion, die aber die Menschheit eingeschlossen in eine volltechnisierte Parallelwelt gerade wieder einbüßt.

Aus der Frage "Warum blieb das Leben nicht auf einfachste Formen beschränkt, wenn diese doch voll funktionsfähig waren?" [Reichholf 1994, Einleitungstexte] muss noch die Frage abgeleitet werden, ob es einen nachvollziehbaren Schritt gab von der Stufe reiner Reaktion zum Bewusstsein und zum schöpferischen (oder destruktiven) Willen.

Dieser Entwicklungsschritt stand zweifellos im Zusammenhang mit den in Zellkernen produzierten Genomen, einer fortschreitenden organismischen Organisation und den vielfältigen neuen Formen einer Interaktion mit der Umwelt. Bei dieser Entwicklung fanden bereits die ursprünglichsten Interaktionen auf Mikroebene in einer Art von Biotop statt.

Grundlegendster Faktor oder eigentliches Prinzip der Evolution (oder Weiterentwicklung) wurde aber die Speicherung (Bewahrung) biologischer Information in den Genomen sich unterscheidender Arten.




Evolutionsfaktoren


Angeblich nähert sich Josef Reichholf in seinem Buch zur Evolution der fragwürdigen Auffassung an, in einem Gleichgewicht der Natur sei keine Evolution möglich [Reichholf 1994, Begleittext des Verlages]. Tatsächlich schreibt dieser aber nur, dass "Ungleichgewichte durch Mangel oder Überschuß" entstehen, und "Gleichgewichte haben den Evolutionsprozeß abgebremst und dabei Raum für die Feinabstimmungen gegeben, wozu die Differenzierung der Arten gehört."

Es existiert zwar im Verhältnis zu geologischen Zeiträumen ein statisches Gleichgewicht nur scheinbar, trotzdem können nur relative Gleichgewichtszustände evolutionäre Anpassungen hervorgebracht haben. Katastrophen können keine neuen Arten hervorbringen, sondern nur das sich danach einstellende Gleichgewicht.

Instabilität und Stoffwechsel sind sowohl Kennzeichen des realen Lebens als auch Motoren der Evolution.
Wie Instabilität interpretiert wird, scheint aber reine Geschmackssache zu sein. Der Nachweis der großen Zahl von Eismeteoren, die noch in den letzten 2 Mrd. Jahren mit der Erde kollidiert sind, beweise, dass "Katastrophen aus dem Weltraum" einen großen Einfluss auf die Evolution hatten [Reichholf 1994, Teil II, Kap. 6].


Doch auch statisch erscheinende Faktoren führen zu Evolutionsprozessen - Umweltmedium, Sonnenenergie, Geografie und Klima!

Hinzu kommt die endogene Statik der Organismen, die sie zu Anpassungen durch Funktionswandel der von ihnen entwickelten Organe zwingt.

Auch die Organismenarten selbst sind quasi zu statischen Faktoren der Evolution geworden, besonders die autotrophen Pflanzen als Primärproduzenten.


Die ursprünglichsten Organismen sind physisch am direktesten abhängig von den Umweltmedien, allerdings auch am widerstandsfähigsten gegen sie!

Abschottung und Akkumulation primitiver biologischer Systeme schufen erst die Ressourcen der gegenseitigen Prädation.

Eine Weiterentwicklung durch Emanzipation vom Umweltmedium erfolgte besondes in der Faunenwelt durch stärkere Abkapselung des Innenmilieus, durch aktive Bewegung mit Hilfe des Energieträgers Sauerstoff, durch Reizverarbeitung [Reichholf 1994, Teil II, Kap. 6]. Zur Interaktion mit der Umwelt ist die Reizverarbeitung, die bei den Pflanzen wenig entwickelt ist, vielleicht am wichtigsten.


Die morphologische Abgrenzung besonderer Organe erfolgt auf Grund von Funktionen, die sie zu erfüllen haben; diese Funktionen können sich mit der Umwelt aber auch ändern.

Neben den Umweltfunktionen kommt aber ein weiterer Evolutionsfaktor hinzu, der der Populationen, ihrer Selektionsmechanismen und Genetik.

Die Erklärung der Stammeslinien aus ihren Funktionsformen sei nach Ernst Mayr "typisch deutsches Typologiedenken"; die Wechselwirkung aus Mutation und Selektion lasse sich besser durch ein Populationsdenken erklären [in: Reichholf 1994, Teil II, Kap. 5].

Mutationen und genetische Varianten müssen sich in Populationen bewähren, was (durch Vermischung) nur allmählich, graduell vonstatten geht. Ernst Mayr soll Darwins Theorien zu einem Gradualismus weiterentwickelt haben.

Die Theorie des Gradualismus wird jedoch durch das Problem exponentieller Vermehrung bestimmter Arten in Frage gestellt, die insbesondere bei Pathogenen sogar eine möglichst schnelle genetische Variation erzeugen soll.




Widerstreit der Thesen und Ideologien


Katastrophismus als Weltsicht


Dem Phänomen des Aussterbens stehen die Theorien zur Evolution neuer Arten gegenüber:
# Die Theorie der Gradualisten geht von einer graduellen Evolution aus, die auf zufälligen Mutationen des Erbgutes beruht. Egal, ob sich die Umweltbedingungen plötzlich oder nur allmählich verändern, auf Grund der Seltenheit der Genmutationen kann die natürliche Auslese nach Darwin nur graduell verlaufen.
# Die Theorie der Punktualisten misst den katastrophischen oder punktuellen Umweltveränderungen größere Bedeutung zu. Dabei leiten nicht nur die veränderte Umwelt, sondern auch die veränderten synökologischen Bedingungen auf Grund der Aussterberate anderer Arten ganz neue Entwicklungen ein.
[Reichholf 1994, Teil I, Kap. 10]


Die Autoren Richard Leakey/ Roger Lewin versuchen, die These von den erdgeschichtlichen (und ökologischen) Krisen mit massenhaften Artensterben als Gegenentwurf zu einer biologistischen und gradualistischen Evolutionstheorie und als geistige Revolution darzustellen [Leakey/ Lewin 1996, Kap.12]. Das erinnert etwas an die von Naomi Klein in "Die Schock-Strategie" geschilderten Bestrebungen.

Die umständliche Verhandlung dieser Zusammenhänge soll wohl ein Argument dafür liefern, dass der wahre Glaube nicht die Orientierung an etwas Statischem sei - wie der kreationistischen Schöpfung -, sondern eine Orientierung an dynamischen Prozessen - wie etwa den Börsen in London oder Chicago.

Entsprechend müsste auch die Ökologie chaotische Umweltfaktoren stärker in ihre Theorien einbeziehen und sich von einem "ausbalanzierten natürlichen Gleichgewicht" als alles bestimmendem Faktor verabschieden.

Die Konsequenz dieser Sichtweise wäre aber: Lebensverhältnisse oder Ökosysteme wären nicht berechenbar oder relevant! Ebensowenig natürlich Schädlingskalamitäten, Ertragsprognosen und Produktionsfaktoren.


Im Zusammenhang mit der Evolution hat die Schädigung der Geninformation nebst der Vernichtung der Physis die einschneidendste Wirkung auf die Arten. Nach der katastrophischen Evolutionstheorie wäre auch die Schädigung der Geninformation durch Gentechnik eine gleichsam notwendige Voraussetzung der Evolution.


Die Agenten der beliebigen und zufälligen Destabilisierung der aktuellen Ökosysteme sind zur Zeit eher die mehr oder weniger parasitären, oft heterotrophen Arten vom Bakterium bis zum Raubtier Mensch als kosmische Katastrophen, wobei der Klimawandel eben keine kosmische, sondern eine vom Menschen selbst hervorgerufene Katastrophe ist ...

Dass diese Agenten nicht produktiv, sondern katastrophisch sind, äußert sich schon darin, dass ernsthaft als wissenschaftliches Axiom und politisches Leitbild konstruiert werden kann, dass die Umwelt als Nahrungs- oder Energiequelle interpretiert werden dürfe, andernfalls müsse sie als räumliche Konkurrenz verstanden werden.

Den Experten aus Wirtschaft und Technologie wurde es noch schneller zu “grün” als dem Wissenschaftsbetrieb, so dass sie rasch entschieden haben, künftig sollten Ökosysteme nur noch kontrolliert von ihnen selbst produziert werden. Ihre Fähigkeit zur Kontrolle kann aber innerhalb weniger Jahre oder sogar Minuten verloren gehen, so dass sich gelenkte Evolution in Entropie verwandeln wird.



Missinterpretation der Darwinschen ‘fitness’ als maximale Reproduktion


Die Verwendung des Begriffes Fitness in den Naturwissenschaften, speziell in der Evolutionsökologie ist mit einem Fallstrick verbunden.
Fitness kann in Verbindung gebracht werden mit einer erfolgreichen Reproduktion und Vererbung, aber auch mit der erfolgreichen Anpassung an spezielle Umweltbedingungen, die besonders von langlebigen Organismen mit Hilfe einer eher geringen Reproduktivität erreicht wird.

Als irreleitendes Gesetz der Ökologie wird immer noch verbreitet, Gradmesser der Fitness eines individuellen Organismus sei die Zahl seiner Nachkommen [Mackenzie/ Ball/ Virdee 1998 - topic B 1].

Doch hängt diese Reproduktionsfähigkeit auch mit der Überlebensfähigkeit der Einzelindividuen ab, die möglicherweise in kleinen Populationen oder durch vererbbare (oder tradierte) Fähigkeiten vergrößert werden kann.

Im Kern geht es bei evolutionärer Fitness um die vererbten Formen der und Fähigkeiten zur Anpassung, darunter auch durch Konkurrenzstärke.


Unter völliger Vernachlässigung des Aspektes der Angepasstheit an die Umwelt (engl. 'fit' = passend) wurden sogar ökologische Hypothesen zur individuellen sexuellen Fitness entwickelt. Dabei wurde Fitness definiert als proportionaler innerartlicher Anteil der eigenen Nachkommenschaft an der zukünftigen Population [Begon/ Harper/ Townsend 1991].

Sexuelle Fitness wäre jedoch ein unnützer Selbstzweck, denn eine Auslese positiver Eigenschaften erfolgt durch diese Art der Dominanz nicht. Dabei kann es sich auch niemals um die Fitness eines Individuums handeln, sondern in der Realität nur um die einer Verwandtschaftsgruppe oder Entwicklungslinie.


Vielleicht ist die Prämisse, dass die Natur ein Maximum an Reproduktion anstrebe, überhaupt falsch; doch existiert offenbar ein Trend in der Ökologie als Wissenschaft, das Habitat oder den Lebensraum nicht mehr unter dem Aspekt der Lebensbedingungen, sondern unter dem Aspekt der Reproduktionsmöglichkeiten einzustufen.

In der Tat wurde die Evolutionsökologie auch von der Idee einer Fitness durch Verwandtschaft durchdrungen.
Die eigene Fitness soll durch Weitergabe der eigenen Gene an zukünftige Generationen, aber auch schon durch das Überleben der Art erreicht werden. Bei manchen Tierarten wird dieses Ziel durch Übertragung der Aufgabe der sexuellen Reproduktion an Verwandte oder Höherrangige erreicht, also durch eine Art Altruismus. Dies wird als “Eingeschlossene ('inclusive') Fitness” bezeichnet [Mackenzie/ Ball/ Virdee 1998 - topic N 1].

Dieser reproduktive Altruismus und dessen energetische Kosten werden angeblich nur dann eingesetzt, wenn Verwandtschaft und damit ein genetischer Nutzen vorliegt.
Mit dieser These wird also postuliert, dass es einen Überlebensinstinkt nicht nur für das Einzelindividuum, sondern auch für das eigene Genom innerhalb der Familienpopulation und damit auch der Art gibt.
Solche Instinkte könnten einfach durch genetische Impulse zur Reproduktion bedingt sein, die selbst bei somatischen Prozessen (Wachstum usw.) wirksam sind, und durch die Notwendigkeit eines funktionierenden Austauschs biologischer Information.


Verheerend für die Umwelt würde sich das folgende Modell auswirken: Maximale Reproduktion soll bei der Ausbeutung einer Ressource einen Konkurrenzvorteil bieten; indem die eine Population deren maximale Tragfähigkeit ausnutzt, bringt sie die andere Population zum Erlöschen. [Mackenzie/ Ball/ Virdee 1998 - topic I 1]

Der Haken bei diesem vorgeblich ökologischen Konzept ist, dass die interne Konkurrenz zuletzt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit viel gefährlicher wird als die externe Konkurrenz, dass es sich also letztlich um ein kannibalistisches Konzept handelt.


Wie man sieht, haben einige para-ökologische Vorstellungen von einer Dominanz und Reproduktion von Individuen oder individuellen Genomen eine durchaus anrüchige Tendenz.

Bei genauer Betrachtung stellt sich auch die als Wissenschaft vorgetragene Theorie als völlig gedankenlos heraus, dass Anpassung und Integration eine evolutionäre Weiterentwicklung verhindern. Denn auch Evolutionsschritte infolge von katastrophischen Umweltveränderungen, Prädatoren-Druck oder Mangel stellen eine Anpassungsleistung dar und keine Nichtanpassungsleistung ...

Allerdings muss auf die hohe Wahrscheinlichkeit hingewiesen werden, dass überall ein biologischer Impuls maximaler Reproduktion wirksam ist, der nur durch Hindernisse oder eine konkurrierende maximale Reproduktion aufgehalten werden kann.



Das Genom als Mittel zur Macht


Die zeitgenössische Naturwissenschaft ist geradezu eine umgekehrte Transzendierung "geistiger" Überlegenheit auf die Überlegenheit des Genoms
- entweder als allgemeines biotechnisches Konzept
- oder als Projektionsfläche des Ego oder einer sozialen Identität.

Es geht dabei am allerwenigsten um Transzendenz, man hofft einfach, Genome zu einem neuen Werkzeug der eigenen Macht umfunktionieren zu können.


In einer anthropogenen Umwelt erfolgt durch Genfluss eine intensivierte Förderung und degenerative Anpassung von Arten, die genutzt werden [Discussion in: Thomas 1956].

Dabei könnte argumentiert werden, dass der Empathie für die Vielfalt der ursprünglichen Species angesichts eines ökologisch-kosmischen Prozesses keine große Bedeutung beigemessen werden darf. Es handelt sich aber zunehmend um einen nicht von kosmischen Wirkkräften gelenkten, sondern ideologisch konstruierten oder von extrem einseitigen Interessen bestimmten Prozess.

Die technische Zerstörung der Arten wird mit der unberechtigten Behauptung betrieben, damit der menschlichen Fitness zu dienen.

Die bewusste Zerstörung der Arteigenschaften sexuelle Reproduktion und Vererbung zum Zwecke des Ertrags erfolgte schon bei der bisherigen Züchtung (besonders deutlich bei den Sorten des Kohls), noch direkter wird sie aber von der agrarindustriellen Gentechnik betrieben.

Auf der anderen Seite gab es eine große Artenvielfalt auch bei den landwirtschaftlichen Nutzpflanzen, die im Sinne der Zufriedenheit der Konsumenten zu erhalten wäre. Denn es geht bei Nahrung nicht einfach um irgendwelche chemischen Grundstoffe des Stoffwechsels, auch wenn dies ihre unternehmerische Produktion erleichtern würde.

So wie Weißmehl und raffinierter Zucker seit dem Ende des 20. Jahrhunderts in vielen "Bio"produkten wieder überhand nahmen, weil sie in der Werbung für angesagt oder gesund erklärt wurden, dürfte dies in nicht allzu großer Ferne auch für gentechnische Produkte üblich werden.
Auch die Vernichtung der biologischen Art könnte für "bio" erklärt werden, so wie es heute schon von vielen Trägern akademischer und medialer Legitimation praktiziert wird.

Um die Arten zu erhalten, muss ihre Reproduktionsfähigkeit erhalten werden, vor allem durch Schutz ihrer Lebensgrundlagen und -räume.

Statt dessen ist die Menschheit auf dem besten Weg der vollständigen Vertilgung der Landvegetation und Flora, denen sie und praktisch alle anderen höheren Organismen ihre Evolution und Existenz verdanken.




Quellenangaben


W.L. Thomas (ed.): Man's Role in Changing the Face of the Earth. Chicago, 1956.

Michael Begon/ John Harper/ Colin Townsend: Ökologie - Individuen, Populationen und Lebensgemeinschaften. 1991.

Josef H. Reichholf: Der schöpferische Impuls - Eine neue Sicht der Evolution. München, 1994 (Taschenbuch).

Richard Leakey/ Roger Lewin: Die sechste Auslöschung - Lebensvielfalt und die Zukunft der Menschheit. Frankfurt, 1996.

A. Mackenzie/ A.S. Ball/ S.R. Virdee: Instant Notes in Ecology. Singapore, 1998.