Tornado in Brohl

Schluss


Auffällig ist die diffuse und scheinbar zufällige Verteilung der Sturmschäden über eine Breite von mindestens 300 m. Um solche Wirkungen hervorzurufen, müsste es sich um einen ziemlich breiten Wirbel gehandelt haben oder um eine Starkwind-Front, also um keinen Tornado.

Anhand von kartografisch lokalisierten Schäden hat aber ein Blogger mit dem Spezialgebiet Stürme dokumentiert, dass sich sogar zwei Tornado-Bahnen rekonstruieren lassen [-> Online-Schadensdokumentation von Björn Mühle - www.stormchaser-online.de  ].

Der nördliche Tornado hätte demnach im Hafengebiet seinen Fokus gefunden, wobei er ein Menschenleben forderte, während der südliche sogar noch den Rhein querte und dort Gebäudeschäden verursachte.

Auf einen oder eben zwei Tornados lassen auch die ungeheuer starken Kräfte schließen, die der Sturm entfaltete: Nicht nur wurde ein Wohnwagen mit zwei Insassen 50 m weit in das Hafenbecken geschleudert, wobei es zu dem Todesfall kam, auch ein vier mal zwei Meter großes Eisentor "ist wie ein Blatt durch die Luft geflogen", und Gartenmauern wurden eingedrückt.



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Durch einen umstürzenden Baum soll die Oberleitung der linksrheinischen Bahnstrecke unterbrochen worden sein. Dadurch konnte der Zugverkehr erst am frühen nächsten Morgen wieder aufgenommen werden. Die ersten Aufräumarbeiten galten der Bahnstrecke und der viel befahrenen B 9, die von umgestürzten Bäumen und anderen Gegenständen frei gemacht werden mussten.

Die nähere Umgebung war von Scherben der herumfliegenden Dachpfannen übersät, von den Plastik-Kisten und Flaschen des Leergutlagers, die sogar die gegenüberliegende Rheinseite erreichten, und von den Körben des Korbmachers.

Im Einsatz waren das THW, die Feuerwehr und das DRK.



Quellen:

FAZ, am 23.8.2006
General-Anzeiger, am 23.8.2006 (Andreas Wetzlar)
Website "Naturgewalten" von Thomas Sävert (www.naturgewalten.de)
Forums-Beiträge bei www.stormchaser-online.de
SWR.de online, am 24.08.2006




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