Suchmaschinen arbeiten auf Grundlage der Indexierung von Webseiten und ihres textlichen Inhaltes. Deshalb ist es relativ wichtig, dass deren Betreiber gewisse lexikalische Ordnungskategorien berücksichtigen - die Titel und Namen ihrer Sites müssen auf ihren Inhalt hinweisen, sonst werden diese Sites nicht gefunden.
Ich weiß aber nicht, ob die Keywords, die man seiner Webseite mit auf den Weg geben kann, wirklich von den Suchmaschinen berücksichtigt werden. In der Realität gibt es zu einem Stichwort viel zu viele Suchergebnisse, deren Inhalt - so er denn vorhanden ist - kaum zu dieser Anfrage in Beziehung steht.
Webseiten und Suchfunktionen (und damit das Internet) sind informativ, solange sie mit menschlichen Begriffskategorien und Sinngehalten arbeiten. Dann erfüllt das Internet tatsächlich ähnliche Funktionen wie ein Lexikon.
Gerade Menschen, die den erforderlichen Notendurchschnitt von ungefähr 1,2 nicht erreichen, sind auf lexikalisches Wissen angewiesen.
Den zeitgenössischen Webautoren können in Hinsicht auf Relevanz und Gründlichkeit auch sehr alte Lexika ein Vorbild sein. Das scheint auch Anderen bewusst zu sein, die sehr viel Arbeit darauf verwendet haben, solche Lexika ins Internet zu stellen - monumentale, vielbändige Werke:
Als solide Grundlage wäre auch die 'Encyclopaedia Britannica' gar nicht zu verachten. Die Ausgabe aus dem Jahre 1911 hat zwar bei weitem nicht die Tiefe der aktuellen Bände und DVDs. Doch ist diese Ausgabe von besonderem Interesse, weil sie schon weitgehend das Grundwissen des modernen wissenschaftlichen Weltbildes wiedergibt.
Leider ließ das Lektorat der Online-Ausgabe zu wünschen übrig, daher ist es sehr zu begrüßen, dass die Britannica 1911 nun von WIKIsource gepflegt wird.
Noch entlegenere Wissensgebiete deckt die 'Encyclopaedia Iranica' ab!
Auch ganz neue Lexika sind ist im Internet zugänglich:
Äußerst informativ ist ein Mineralien- und Fossilienatlas mit Lexikon , während sich "The Encyclopedia of Earth" seit mehreren Jahren im Beta-Stadium befindet.
Eine umfassende, wenn auch self-made "Science & Philosophy Encyclopedia" liefert JRank. - Die einzelnen Artikel befinden sich in den Verzeichnissen alphabetischer Ordnung.
JRank hat noch viele weitere lexikalische Einträge indexiert.
Und dann gibt es ja noch die nicht nur für Leser, sondern auch für Autoren frei zugängliche Wikipedia . Sie mag als Nachweis dafür gelten, dass es auch im Internet Intelligenz gibt.
Dieses nicht kommerzielle Projekt verwirklicht in beispielhafter Weise
- die Konzentration von Information auf Einzelthemen und
- die Integration dieser Information in eine global zugängliche Hypertext-Struktur.
Wikipedia erfüllt damit einen Menschheitstraum.
Während ich glaube, dass das Lesen am Smartphone zu einer raschen Zerstörung des Augenlichtes führt, begrüße ich die Bestrebungen der Bibliotheken und Universitäten, literarische und wissensorientierte Texte vollständig und frei zugänglich im Internet zu veröffentlichen.
Manchmal sind es wirkliche Altertümer und Raritäten, die man hier unverhofft zu Gesicht bekommt.
Mit elaborierten digitalen Techniken kann die Sammlung "Gallica" der "Bibliothèque nationale de France" glänzen. Der Digitalisierung alter Handschriften und historischer Druckwerke wird viel Raum zugestanden, darunter auch naturkundlichen Werken.
Offenbar sind die französischen Literaten des 19. Jh.s in großer Vollständigkeit digitalisiert. Man müsste nur besser französisch verstehen ...
Im mit der Wayback Machine durchsuchbaren 'Internet Archive' sind Wissens-relevante Webseiten abgespeichert, also auch retrogressive Versionen, und man soll dort auch selber aktiv archivieren können ...
Darüber hinaus sind hier auch Bücher und Zeitschriften , Ton- und Bilddokumente archiviert, wobei die Digitalisate alter Bücher besonders hervorzuheben sind.
Eine teilweise sehr schöne Kollektion an Büchern, Zeitschriften und Bildern bietet auch die Kollektion der Cornell University in Ithaca, NY.
Eine enorme logistische Leistung ist "The Online Books Page" , was nicht heißen muss, dass das Inventar immer sehr gehaltvoll ist. Hier die Thematische Ordnung .
Von dieser Webseite aus werden die umfangreichen und meist frei zugänglichen
Bestände der us-amerikanischen e-text-Archive zugänglich. Es gibt auch eine Linkliste zu internationalen Online-Bibliotheken.
e-books findet man nicht nur beim "Project Gutenberg" englisch oder deutsch : Eine überdimensionale Stöber-Kiste ist auch FullBooks.com . Neben vielen Raritäten sind auch die Abenteuergeschichten der vorigen Jahrhunderte gut vertreten.
Besonders angenehm ist die Handhabung von Online-Büchern bei http://openlibrary.org/ - man kann sie regelrecht online durchblättern ...
Nicht nur sehr viele Online-Texte, sondern auch sehr viel ü b e r Literatur findet man im "Literature Network" .
Eine klassische deutschsprachige Bibliothek bietet Zeno.org und hat für den schnellen Zugriff sogar einen Lesesaal eingerichtet.
Wer im Bereich Geisteswissenschaften recheriert, wird vielleicht hier fündig.
Auf naturgeschichtliche Themen hat sich Kurt Stueber aus Köln spezialisiert. Hier wurden alte deutschsprachige Fachbücher eingescannt, vor allem zahlreiche botanische Werke mit Abbildungen, aber auch die Grundlagen-Werke der modernen Naturwissenschaft (Haeckel und Wegener, Darwin in deutscher Übersetzung). Am besten, man ruft erst einmal die Sachgebiete auf ...
Zeitschriften und akademische Texte:
Die regelmäßige Lektüre von wissenschaftlichen und
Fachzeitschriften soll unser Wissen als Fachkapazität auf dem
aktuellen Stand halten. Die endlose Diskussion einzelner Probleme
lässt den Leser aber oft den größeren Zusammenhang
vermissen.
Da bietet die Möglichkeit einer gezielten Textrecherche im
Internet weit interessantere Perspektiven.
Zugang zu den meisten wissenschaftlichen Zeitschriften erhält man mit der "Elektronischen Zeitschriftenbibliothek" der Universität Regensburg, die von vielen deutschen Bibliotheken übernommen wird.
Ausschließlich auf e-Journale als Open Source beschränkt sich eine äußerst praktische Meta-Suchmaschine aus Schweden .
Oft sehr interessante Artikel, eine übersichtliche Quellenlage, die Weiterleitung an verwandte Texte und das völlig problemlose Abspeichern der Artikel machen thefreelibrary.com zu einer Empfehlung ersten Ranges.
Ziemlich leicht zu handhaben ist eine monumentale französische Sammlung von Periodika zu anthropologischen und sozialen Themen.
Dabei werden lobenswerterweise auch die Umweltwissenschaften berücksichtigt.
Ein Teil der zeitgenössischen wissenschaftlichen Buchveröffentlichungen der "University of California" bis zum Jahr 2004 wurde für die Öffentlichkeit frei zugänglich digitalisiert. Hier der Index der (leider nur) gesellschaftswissenschaftlichen Themen !
Auch die Universität Köln verzeichnet auf ihrem Publikationsserver viele interessante OpenAccess-Beiträge .
Der Universitätsverlag Göttingen bietet die von ihm veröffentlichten Druckwerke zum freien Download an.
Vorbildlich ist die Wissensvermittlung durch die Sammlungen akademischer Texte der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich .
Copyright © St. Th. Hahn, am 28.2.2012; zuletzt aktualisiert am 15.5.2020.
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