Der Fall New Orleans  -  Anatomie einer Umweltkatastrophe

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Vor der Katastrophe


Sturm- und Flutschäden

Der Sturm

Die Flut

Dammbrüche in New Orleans

Periphere Gebiete


Die humanitäre Katastrophe


"Hurricane Rita"



Periphere Gebiete

Die Vororte Metairie und Kenner westlich von New Orleans gehören schon zum Jefferson Parish. Obwohl die Flutmauern auf der Ostseite des Kanals an der 17. Street brachen, konnten die Fluten auch hierhin gelangen, indem sie den Sackkanal südlich umgingen. Ein ausgedehntes Viertel unmittelbar auf der Westseite des Kanals blieb dagegen trocken.

In dem Nobelviertel Old Metairie und einer alten Eichen-Allee namens Northline staute sich das Wasser besonders lange. Auch der Sturm hatte deutliche Spuren hinterlassen. [--> Sheila Grissett/ Meghan Gordon, The Times-Picayune, 4.9.2005]


Auch in den ländlichen Nachbargemeinden wurden die Dammsysteme beschädigt oder von Flutwellen überspült.

Verhängnisvoll wirkte sich das Versagen der Schutzanlagen am 'Mississippi River Gulf Outlet' auf die Gemeinde St. Bernard Parish aus, die vollständig überschwemmt wurde.

St. Bernard Parish liegt näher an der Zugbahn des Wirbelsturms und wurde möglicherweise auch direkt vom Golf aus überflutet: Die Deichanlagen an der Meeresbucht Lake Borgne landseitig neben dem "Outlet" wurden auf breiter Front beschädigt. Allerdings besteht die Umgebung hier ohnehin überwiegend aus unbewohnten Feuchtländern und Wasserflächen.

Diese Gemeinde wurde aber viel stärker durch die mächtige Flutwelle geschädigt, die über den 'Mississippi River Gulf Outlet' bis in den 'Industrial Canal' gedrückt wurde und dort zum Bersten seiner Flutwände führte. Die Flutwelle soll den Vorort Chalmette innerhalb kürzester Zeit zerstört haben und dabei viele Menschenleben gefordert haben. [--> WIKIPEDIA englisch, 29.10.05 - Chalmette, Louisiana]

Der Präsident der Gemeinde Henry Rodriguez gab am 3.9.2005 bekannt, man habe weitere Damm-Bereiche geöffnet, um das Wasser zurück in den 'Mississippi River Gulf Outlet' fließen zu lassen.


Als erstes hatte „Katrina“ mit Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h die Fischerdörfer der Plaquemines Parish an der Mississippi-Mündung heimgesucht. Zwar hatten 90 % der 27000 Einwohner die Aufforderung zur Evakuierung befolgt, doch bestanden Befürchtungen, dass viele Fischer an Bord ihrer Schiffe geblieben waren wie bei früheren Hurrikanen.

Die Flutwelle, die der Wirbelsturm den Strom hinauf drückte, überwand die unvollständigen Deichanlagen und überschwemmte die Siedlungen beidseitig des Mississippi.

Doch auch die häufig zur Shrimp-Fischerei genutzten Boote wurden losgerissen, von der Flutwelle mitgerissen und zum Kentern gebracht. Allein in einem Kanal bei Empire ('Doullut Canal'), der als sicherer Ankerplatz während Stürmen galt, wurden per Sonar einhundert gesunkene Boote geortet.

[--> Matthew Brown, The Times-Picayune, 20.9.2005]


Die Flut erreichte aber auch die andere Seite des Lake Pontchartrain (St. Tammany Parish). Allein in dem Hauptort Slidell waren tausende von Häusern betroffen.

Auch in die Flussmündungen an der Golfküste wurden große Sturmwellen getrieben, die großflächige Überschwemmungen hinterließen. Große überflutete Gebiete bilden sich besonders am Pascagoula River in Mississippi und am Unterlauf des Pearl River in Louisiana.

Die Überschwemmungen im Tal des Pascagoula River, der normalerweise nur ein kleines Flüsschen ist, erstrecken sich 50 km ins Inland. Dadurch wurde auch eine große Ölraffinerie beschädigt.


Schon die Gemeinden St. John the Baptist und St. Charles westlich von New Orleans entgehen größeren Zerstörungen.

Ebenso bleibt Baton Rouge vom Hurrikan verschont.




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